Beschreibung
Johann Joachim Winckelmann wissenschaftliche Methodik ist sehr viel mehr, als er selber zugestand, in den kunsthistorischen und archäologischen Debatten des Barock verwurzelt und
seine originelle Leistung lässt sich erst vor diesem Hintergrund ermessen. Die Arbeit untersucht den Kenntnisstand der Archäologie im 18. Jahrhundert, dann die Auseinandersetzung
Winckelmanns mit den italienischen, französischen und englischen Kunsthistorikern im Rahmen der Kontroversen um Antike und Moderne sowie Rationalismus und Sensualismus.
Die erste Anwendung dieser Kategorien in Winckelmanns Manuskripten zur Beschreibung der römischen Antiken mündete schließlich in seinem eigenen Entwurf in der „Geschichte der Kunst des Alterthums“. Analysiert wird die Genese von Winckelmanns Erkenntnisstrategien sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen, ihre ideologischen und erotischen Ambitionen und ihre Aporien und Widersprüche.