Beschreibung
Das Buch des Zeichners entfaltet ein unendliches Kaleidoskop künstlerischen Schaffens, das von der individuellen Inspiration bis zum intellektuellen Diskurs reicht. Weitaus zahlreicher erhalten als die Skizzen-, Notiz-, Entwurfs- oder kopierenden Zeichnungsbücher von berühmten Künstlern und Architekten wie Brunelleschi, Francesco di Giorgio Martini, Michelangelo, Raffael oder Dürer sind solche von heute nicht mehr zu identifizierenden Gehilfen, Mitarbeitern, Reinzeichnern, Kopisten und Kleinmeistern. In diesen finden sich jedoch oft Gedanken der Protagonisten oder spiegeln sich Diskurse eines weiteren Umfeldes. Die Vielfalt der Inhalte liegt in der Natur des Mediums Buch; häufig geht ein Thema über eine einzelne Seite hinaus und entspinnt sich im Kontext der Folios und den Dimensionen des Codex. Die Zeichnungsbücher liefern eine der reichsten und differenziertesten Quellen zum Studium der antiken Bauten im 15. und 16. Jahrhundert, welches die Architektur jener Zeit bestimmt hat und bis in die Architektur der Gegenwart nachwirkt. Vom Sultan in Konstantinopel über die Künstler selbst bis zur französischen Königin faszinierten Zeichnungsbücher als Geschenke die Spitzen in Gesellschaft, Politik und Kultur.