Der sehr gut besuchte Vortrag von Prof. Dr. Fahri Işik, Antalya fand am Dienstag, 10. Dezember 2019, 18.00 Uhr in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund, Luisenstraße 18, 10117 Berlin statt.
Der 30. Juli 2010 war ein besonderer Tag in der Geschichte der Archäologie: In der karischen Hauptstadt Mylasa fand man unter der gewaltigen Terrasse, die man für Reste eines Zeus-Heiligtums hielt, eine königliche Grabanlage. Kurz zuvor war sie von Grabräubern “entdeckt” worden. Unbeschädigt blieb der Prunksarkophag. Er war für Hekatomnos, den Begründer der Satrapie in Karien (391 v. Chr.) von Kronprinz Maussollos in Auftrag gegeben worden. Er hat beträchtliche Maße: 2.90 m lang, 2.28 m breit und 1.54 m hoch. Alle Seiten des Sarkophags tragen Reliefs Die Qualität der Reliefbilder macht klar, dass sie von namhaften, attisch geschulten Künstlern stammen. Drei verschiedene Bildhauer dürften an dem Meisterwerk gleichzeitig gearbeitet haben, wohl auch weil das Grabmal rasch fertiggestellt werden sollte.
Kunsthistorisch von besonderer Bedeutung ist zweifellos der Porträtcharakter der Reliefbilder der königlichen Familie ebenso wie erhaltene Porträtstatuetten auf den Mittelakroteren. Das Grabmal ist unmittelbar nach dem Tod des Hekatomnos im Auftrag seines Sohns und Nachfolgers Maussollos um 375 v. Chr., entstanden, was mit dem stilistischen Befund übereinstimmt.