Als Donald von Frankenberg Ende 2019 ankündigte, der Winckelmann-Gesellschaft eine Schenkung zu übereignen, ahnte in Stendal noch niemand, in welch enormer Großzügigkeit diese ausfallen wird: überwältigende 183 druckgrafische Werke zur Antikenrezeption, viele davon im Überformat, kamen an das Museum. Es handelt sich vor allem um Kaltnadel-Radierungen, die bevorzugte Technik des Künstlers. Darüber hinaus zählen zur Schenkung mehrere Konvolute von Holz- und Linolschnitten, die durch ihre Farbkraft bestechen.
Donald von Frankenberg setzt sich explizit mit antiker Plastik auseinander. In der Tat hat der in Stuttgart geborene, studierte Arzt eine besondere Affinität zu den Antikenmuseen, wo er seine Inspirationen findet. So erschloss er sich in den Gipsabgüssen der Kieler Antikensammlung die berühmten Skulpturen des Laokoon, des Doryphoros, der Aphrodite von Melos, des Kuros von Tenea, der Aphrodite des Doidalses sowie der Aphrodite Heyl. Hinzu kamen antike Originale aus dem Kestner-Museum in Hannover: ein Kopf von Selinunt, ein etruskischer Bronzekrieger, ein Kykladenidol, ein bronzener Tablett-Träger. Alle genannten Antiken sind auch Bildgegenstand der Schenkung.