Im Sommer 2020 übereignete der Berliner Künstler Falko Warmt der Winckelmann-Gesellschaft 20 seiner Werke. Es handelt sich um 18 Druckgrafiken von 1972 bis 1986 sowie zwei Farbzeichnungen in Mischtechnik aus den Jahren 2012 und 2014. Die Verbundenheit zwischen Stendal und Falko Warmt ist kein Zufall; ein Blick zurück in die Vergangenheit offenbart, dass diese weit bis an die Anfänge seines professionellen künstlerischen Schaffens zurückreicht. Denn schon 1974 präsentierte das Museum eine Ausstellung des Künstlers – die erste Personalausstellung des damals 35-jährigen Autodidakten überhaupt, vier Jahre vor Beginn seiner eigentlichen freischaffenden Tätigkeit und fünf Jahre vor seiner beginnenden Mitgliedschaft im Verband der Bildenden Künstler.
Die Antikenrezeption zieht sich wie ein roter Faden durch Warmts Werk. Der Künstler weiß um den Wert der zeitunabhängigen Gültigkeit und des reichen Assoziationspotentials der griechischen Mythenwelt. Auch die Schenkung an die Winckelmann-Gesellschaft beinhaltet zahlreiche Bezüge auf die Antike: mit „Das Trojanische Pferd“, „Spiegelung mit Leda“, „Chimäre“ oder „Argos“ bzw. „Argus“ weisen bereits die Titel auf die Thematik. Falko Warmts Zugang zur Antikenrezeption ist weniger von den konkreten Narrativen des Mythos bestimmt, sondern eher assoziativer Art – einerseits rätselhaft, düster, ja bedrohlich, andererseits lakonisch, mit Witz und Ironie.