Mäzenaten-Museum

„8000 Jahre Kunst – Das Mäzenaten-Museum“ Dr. Wolfgang von Wangenheim gewidmet

Die Ausstellung im zweiten Obergeschoss des Museums strahlt die Atmosphäre von Sammlungskabinetten aus. Gezeigt werden Sammlungen und Künstlernachlässe, die von Mitgliedern der Winckelmann-Gesellschaft großzügig gestiftet wurden. Sie sind in drei chronologische Bereiche unterteilt:

 

Ein erster Raum zeigt Originale antike Werke der Stiftungen Dr. Willi Stahlhofen & Ursula Tacke, Prof. Sven Olaf & Dr. Ingeburg Hoffmann, Magrid & Fritz Lichtenhahn sowie Heinrich Alexander Stoll. In den 1970er Jahren legte Stoll mit seiner testamentarischen Schenkung den Grundstock der Antikensammlung des Hauses. Zu den herausragenden Werken seiner Sammlung gehören neben dem römischen Sarkophag (zu sehen auf dem Museumshof) vor allem attische und unteritalische Vasen. Das Ehepaar Ursula Tacke & Dr. Willi Stahlhofen hat eine Sammlung von über 200 Idolen aus sieben Jahrtausenden und aus über 30 Kulturen des Altertums zusammengetragen. Die Sammlung Magrid & Fritz Lichtenhahn umfasst zwölf erlesene Meisterwerke aus der Blüte der griechischen Vasenmalerei, insbesondere schwarzfigurige Vasen des späten 6. Jahrhunderts v. Chr. und rotfigurige Gefäße des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus Athen. Zur Antikensammlung Prof. Sven Olaf & Dr. Ingeburg Hoffmann gehören über 100 Werke überwiegend antiker Kleinkunst, vor allem griechische und römische Bronzen und Terrakotten, aber auch Aegyptiaca, vorderasiatische Objekte und Werke aus dem indischen Ghandara. Erweitert wurde die Stiftung durch eine Sammlung von figürlichen afrikanischen Goldstaubgewichten.

An die archäologischen Sammlungen schließen sich Italienansichten und Werke der Antikenrezeption des 18. Jahrhunderts aus der Sammlung Dr. Wolfgang von Wangenheim an. Neben zahlreichen hochwertigen Grafiken, darunter Radierungen von Giovanni Battista Piranesi und Giuseppe Vasi sowie Farbradierungen Giovanni Volpatos nach Raffaels Fresken in den Vatikanischen Loggien zählen hierzu auch Zeichnungen nach berühmten antiken Skulpturen oder deren plastische Nachbildung in Gips und Bronze. Dr. Wolfgang von Wangenheim, der sich seit vielen Jahren auch in anderen Bereichen des Museums, z.B. in der Winckelmann-Ausstellung oder in der Bibliothek als großzügiger Förderer des Hauses auszeichnet, ist deshalb dieser Bereich der ständigen Ausstellungen gewidmet.

 

Ein dritter Bereich widmet sich der Klassischen Moderne mit Grafiken aus der Sammlung Rudolph Große, darunter Werke von Heinrich Vogeler, Max Klinger, Max Liebermann, Lovis Corinth, Edvard Munch, Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Emil Nolde oder Karl Schmidt-Rottluff. Außerdem werden hier Künstlernachlässe präsentiert: des Magdeburgers Wilhelm Höpfner, der in der Druckgrafik Werke von außergewöhnlicher Qualität geschaffen hat, des Konstruktivisten Walter Wilhelm, der in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts konsequent den Weg zur künstlerischen Abstraktion beschritt, sowie der Künstlervorlass der Bildhauerin Christa Sammler.

Das bürgerliche Engagement dieser Mitglieder der Winckelmann-Gesellschaft als Mäzene erfährt auf mit diesem Ausstellungsbereich eine angemessene Würdigung.