Am Samstag, dem 25. Januar, veranstaltete die Winckelmann-Gesellschaft einen Neujahrsempfang im Winckelmann-Museum Stendal, der mit über 80 Personen – neben Mitgliedern der Gesellschaft auch zahlreichen Freunden des Museums und Bewohnern der Stadt – bestens besucht war.
Nachdem die Anwesenden gegen 17 Uhr auf das neue Jahr mit einem Glas Sekt angestoßen hatten, folgte die Lesung „Aber Winckelmann ist ein lockrer Vogel, nicht wahr?“ mit Hannes Liebmann, Schauspieler des Theaters der Altmark. Die unterhaltsamen Texte und Briefe stammten von dem Schweizer Dichter Salomon Gessner (1730-1788), ein geschätzter Freund von Johann Joachim Winckelmann, oder von Winckelmann selbst. Hintergrund dieses Themas ist ein 2024 u.a. durch Spenden von Mitgliedern der Gesellschaft neu erworbenes Gemälde mit dem Porträt Gessners (nach einem Original von Anton Graff 1781/82), das derzeit zusammen mit mehreren Erstausgaben des Lyrikers in einer kleinen Ausstellung vor der Bibliothek gezeigt wird.
Außerdem standen den Gästen die aktuellen Sonderausstellungen des Museums zur Besichtigung offen: die exzellente Ausstellung der Porzellane mit Antikendekor in der Kleinen Galerie – eine Stiftung von Ingeburg und Sven Olaf Hoffmann – sowie die große Ausstellung „Wilhelm Höpfners Bilder“. Im Vortragsraum des Museums konnte man zudem in einer digitalen Fotopräsentation auf den letztjährigen Höhepunkt der Gesellschaft zurückblicken – die Winckelmann-Exkursion und -Tagung in Mexiko. Den kulinarischen Rahmen des Abends bildeten kleine Köstlichkeiten mit einer Auswahl an Getränken.
Zur Begrüßung hatte Prof. Dr. Max Kunze (Präsident der Winckelmann-Gesellschaft) über die Vorhaben der Gesellschaft 2025 informiert: Auf dem Programm stehen Exkursionen „Auf den Spuren kleiner Territorialfürsten im Ostthüringisch-westsächsischen Raum zwischen Barock und Klassizismus“ nach Greiz sowie nach Sardinien, einer Insel mit einer einzigartigen Landschaft und reichem antiken Erbe, das schon Winckelmann versuchte zu erforschen. Im Herbst findet eine Tagung zum Thema „Georgien in der Antike und im Mittelalter“ statt, zu der Spezialisten aus Deutschland und Österreich nach Stendal (oder Berlin) kommen. Wissenschaftliche Arbeit steht außerdem an: die Publikation der 37 Beiträge des internationalen Winckelmann-Kongresses von 2024 in Mexiko „Auf den Spuren Winckelmanns. Klassizismus in Iberoamerika, zwischen Kunst und Archäologie“, einer Kooperation der Gesellschaft mit der Universität in Mexiko-City.