Christliche Bildmotive auf römischem Tafelgeschirr

Sonntagsführung im Rahmenprogramm der Sonderausstellung „Zirkus bis Apostel. Luxuskeramik der Römer und frühen Christen“.

Über viele Jahrhunderte waren die Keramikgefäße mit der charakteristischen glänzend-roten Oberfläche, meist verziert mit feinen plastischen oder gravierten Reliefs, bei den Römern beliebt. Das gilt auch noch für die letzte Epoche des römischen Reichs, als sich das Christentum als neue, alleinige Religion durchsetzte. Das wichtigste Herstellungszentrum der sogenannten Terra Sigillata war in der Spätantike Nordafrika, das Gebiet des heutigen Tunesien. Das Geschirr, das oftmals Metall-, manchmal auch Glasgefäße imitierte, wurde zum „Exportschlager“ im ganzen Reich. Die Bilder auf dem Geschirr unterscheiden sich thematisch kaum von den früheren Vorläufern: Darstellungen von Zirkusspielen, Gladiatoren, Jagdszenen, antiken Göttern und Helden. Zeitgleich jedoch entwickelten sich neue Bilder und Symbole christlichen Inhalts, die in der Folgezeit auch die Terra Sigillata verzieren sollten: z.B. das Christusmonogramm, die Apostel, Personen aus dem Alten Testament. Manchmal lässt sich kaum entscheiden, ob die Bilder noch „heidnisch“ oder schon christlich sind. Ganz offensichtlich war vielen Eigentümern des Tafelgeschirrs die thematische Trennung gar nicht so wichtig. In einer Sonntagsführung am 22.9.2024 um 15 Uhr im Winckelmann-Museum beschreibt Dr. Kathrin Schade anhand der hochwertigen Originale, die in der Sonderausstellung präsentiert werden, diesen epochemachenden Wandel. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

Datum/Zeit
Datum - 22/09/2024
15:00 - 16:00