Der Maler ERWIN HAHS im Sog der Moderne – Von Berlin über Halle nach Stendal und zurück

Dem Maler Erwin Hahs (1887–1970) gelang schon als Student der Aufstieg in die künstlerische Avantgarde der Berliner Kunstmetropole; er arbeitete u. a. mit Walter Gropius und Georg Kolbe zusammen. 1919 folgte er einem Ruf an die Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Sein Werk, das sich im Spektrum von figürlichem Realismus, Expressivität und Abstraktion bewegte, galt den Nationalsozialisten als „entartet“. 1933 wurde er aus dem Schuldienst entlassen. Erst nach vielen Jahren der Entbehrung und Unsicherheit erhielt Hahs 1942 eine Anstellung in Stendal. Hier entstand sein wohl bedeutendstes Bild: „Das große Requiem“. 1946 erneut an die Kunstschule Burg Giebichenstein berufen, geriet er alsbald in die Wirren der Formalismus-Debatte und wurde nach kulturpolitischen Angriffen 1952 wiederum aus dem Lehramt gedrängt. 1956 zog er sich in die Stille des Berliner Umlandes zurück. Sein facettenreiches Werk zeigt Hahs als experimentierfreudigen Maler, als Denker und kritischen Beobachter.

Datum/Zeit
Datum - 11/03/2020
17:30