Die Entdeckung des Pergamonaltars durch Carl Humann

Vortrag zur Ausstellung „Das neue Leben des Pergamonaltars“, von Dr. Stephanie-Gerrit Bruer

Die antike Stadt Pergamon, deren berühmter Altar auch als 8. Weltwunder bezeichnet wird, war seit der frühen Neuzeit Ziel von Forschungsreisenden.

Carl Humann (1839-1896), der als Ingenieur mit geographischen Untersuchungen für den Straßenbau an der türkischen Westküste tätig war, trug sich bereits nach seinem ersten Besuch in Pergamon 1864/1865 mit dem Gedanken einer Ausgrabung. Zur Verwirklichung seiner Pläne hatte sich Humann an namhafte Archäologen gewandt und sie 1871 nach Pergamon eingeladen. Zudem sandte er einige Fundstücke nach Berlin, darunter zwei Fragmente des Altars mit der Darstellung einer „Schlacht mit Männern, Rossen, wilden Thieren“. 1877 brachte der zum Direktor der Skulpturensammlung der Königlichen Museen berufene Alexander Conze (1831-1914) die Reliefs in Verbindung mit der Erwähnung des großen Altars in Pergamon bei dem römischen Schriftsteller Ampelius.

Am 9. September 1878 konnten die Ausgrabungen in Pergamon unter gemeinsamer Leitung von Carl Humann und Alexander Conze beginnen. Sie konzentrierten sich zunächst auf die Altarterrasse.  Bereits am dritten Tag telegraphierte Humann an Conze in Berlin: „elf grosse Reliefs mit ganzen Figuren, 30 Bruchstücke und der Altar selbst gefunden“. Weitere Grabungskampagnen folgten in den 1880er Jahren. 1889 erhielt Carl Humann den Ehrendoktor der Universität Greifswald.

Datum/Zeit
Datum - 11/08/2021
18:30 - 19:30