Katzengeschichte(n) aus dem Alten Ägypten  

Vortrag von Dr. Wolfgang Wettengel zur aktuellen Ausstellung „Diese Katze ist die Sonne selbst“ mit anschließender Besichtigung der Ausstellung

Der Referent und Kurator der Ausstellung „Diese Katze ist die Sonne selbst – Am Anfang gegenseitiger Begegnung“, Ägyptologe Dr. Wolfgang Wettengel, folgt in seinem Vortrag am Mittwoch, dem 4. August um 18.30 Uhr im Winckelmann-Museum Stendal den Spuren der Katzen im Alten Ägypten.

Als im 3. Jahrtausend v. Chr. die großen Pyramiden erbaut wurden, spielte die Katze als Gottheit noch keine Rolle. Zu der Zeit wurden im Land am Nil verschiedene Löwengottheiten verehrt. Diese Gottheiten verkörperten die gefährlichen Mächte des Krieges, der Seuchen und Krankheiten. Auch die Göttin Bastet erschien ursprünglich als Löwengottheit.

Einige Jahrhunderte später erfahren wir aus den Jenseitstexten des Mittleren und Neuen Reiches von einem himmlischen Kater als Erscheinungsform des Sonnengottes Re, der am Morgen die Mächte der Dunkelheit bekämpft und vertreibt. Etwa ab 1500 v. Chr., in der Zeit des Neuen Reiches, wandelt sich in den Haushalten der Ägypter die Katze vom nützlichen Mäusefänger mehr zu einem beliebten Haustier, das unter den Stühlen der Grabherrinnen und Grabherren Platz genommen hat. In der Spätzeit erobert der Kult der Göttin Bastet, die nun als freundliche Katze erscheint, schließlich die Herzen der Bewohner des Niltals. Bastet wurde als mütterlich-weibliche Gottheit der Liebe und Fruchtbarkeit, der Freude, der Musik und des Tanzes verehrt. Zu den rauschenden Festen der Göttin, die jährlich in der Stadt Bubastis im Nildelta stattfanden, sollen laut dem griechischen Historiker Herodot Hunderttausende von Feiernden aus allen Teilen des Landes erschienen sein.

 

 

Datum/Zeit
Datum - 04/08/2021
18:30 - 19:30