Porzellane mit Antikendekor des 18. und 19. Jahrhunderts. Eine Stiftung von Ingeburg und Sven Olaf Hoffmann

7. Dezember 2024 bis 23. März 2025 in der Kleinen Galerie

Die Ausstellung präsentiert ca. 50 erlesene Porzellane des 18. und 19. Jahrhunderts mit Antikendekor. Die als großzügige Stiftung an die Winckelmann-Gesellschaft übergebene Sammlung wurde von dem Hamburger Ehepaar Ingeburg und Sven Olaf Hoffmann über viele Jahre mit viel Leidenschaft zusammengetragen.

Mit der Erfindung des europäischen Porzellans in Meißen 1708 entwickelte sich in Europa eine neue elegante und stilvolle Tischkultur. Die in der Ausstellung gezeigten Exponate stammen zum großen Teil aus den herrschaftlichen Manufakturen in Meißen, Berlin (KPM) und Wien. Sie gehören einer Zeitphase an, in der nicht nur die Porzellanproduktion einen enormen Aufschwung erfuhr, sondern auch ihr Dekor sich vorzugsweise einer bestimmten Themenwelt widmete: der Antike. Gezeigt werden unter anderem Szenen und Gestalten der griechischen Mythologie wie Aphrodite und Amor, Apoll und die Musen, Daidalos und sein Sohn Ikaros. Auch der Kult um die Freundschaft oder Herrscherpersonen wie der preußische König Friedrich Wilhelm III und seine Frau Luise wurden als Dekor gewählt. Einige Bilder greifen Motive bekannter Gemälde auf, etwa solcher der berühmten Malerin Angelika Kauffmann. Zum Teil sind die Gefäße selbst auch nach Formen antiker Vorbilder gestaltet.

Es waren vor allem auch die Schriften von Johann Joachim Winckelmann, die im 18. Jahrhundert den Anstoß zu dieser neuartigen Form der Antikenverehrung gaben. Diese sollte das kulturelle Leben in Deutschland und ganz Europa bis weit ins 19. Jahrhundert hinein prägen – nicht nur in Adelskreisen, sondern zunehmend auch im aufkommenden Bürgertum. Fast zeitgleich mit Winckelmann brachten die großen Ausgrabungen der antiken Vesuvstädte Pompeji und Herculaneum die römische Malerei und Alltagskultur ans Licht. Sie sollten den Kunstgeschmack der hier präsentierten Zeitphase bestimmen, die wir auch mit dem Begriff des „Klassizismus“ umschreiben.

Porzellanbild mit einer Dame als Vestalin, Kopie als Miniatur wohl Mitte 19. Jh., Original von Angelika Kauffmann (1781/82) in der Galerie Alte Meister, Dresden

Antikisierende Kanne à la Wegdwood, grau bemalt, Meißen 1805

Datum/Zeit
Datum - 07/12/2024 - 23/03/2025
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