In den fünf Jahrzehnten seines Wirkens hinterließ der Magdeburger Künstler Wilhelm Höpfner (1899–1968) ein bemerkenswertes Werk, insbesondere an Druckgraphik, Aquarellen und Zeichnungen. Der Beginn seines Schaffens in den 1920er Jahren stand im Zeichen der Avantgarde, dem Surrealismus und dem Bauhaus. Er lernte Bruno Taut, Max Liebermann und Käthe Kollwitz kennen und schloss sich der Künstlervereinigung „Die Kugel“ an. Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal.
Bühne, Theater und das damals neue Medium des Kinos inspirierten Höpfner von Beginn an. Schon in den 1920er Jahren schuf er Graphikserien mit Charlie Chaplin, illustrierte Brechts Dreigroschenoper. Zudem zeichnete er sozialkritische Karikaturen für die „Magdeburger Volksstimme“. Unter den Nazis wurden einige seiner Werke als „entartet“ stigmatisiert, er konnte sich aber weiterhin an Ausstellungen beteiligen. Nach Kriegsdienst und sowjetischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1945 nach Magdeburg zurück und trat wieder in den Schuldienst ein, war dann in der DDR im Kulturbund aktiv und 1952 bis 1959 Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler im Bezirk Magdeburg.
Niemals verließen den Künstler Humor und Ideenreichtum. Meisterhaft beherrschte er die druckgraphischen Techniken und entwickelte sie mit großer Experimentierfreude weiter. Seine Materialdrucke, die in seinen letzten Lebensjahren entstanden, legen ein beeindruckendes Zeugnis davon ab.
Das Winckelmann-Museum ist in Besitz des künstlerischen wie dokumentarischen Nachlasses des Künstlers. Anlässlich des 125. Geburtstages des Künstlers zeigt das Museum das Werk Wilhelm Höpfners in seinen vielen Facetten und in allen seinen künstlerischen Schaffensphasen. Erstmals präsentiert werden auch seine bisher unpublizierten Entwürfe für Kinderbücher.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Datum/Zeit
Datum - 16/11/2024 - 02/03/2025
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