Erstmals ist Johann Joachim Winckelmann auf der documenta vertreten, und die Winckelmann-Gesellschaft mit einer Leihgabe!
Eigentlich würde man den geistigen Begründer des Klassizismus nicht auf der weltweit bedeutendsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst erwarten. Doch diesmal steht die Schau unter dem Motto „Von Athen lernen“ und findet an zwei Orten statt – direkt in Athen (8. April bis 16. Juli 2017) und in Kassel (10. Juni bis 17. September 2017). Sowohl das Motto als auch die beiden Orte stehen in enger Verbindung zu Winckelmann: Das antike klassische Athen war für ihn der Referenzort, wo die demokratischen und freiheitlichen Gesellschaftsverhältnisse die Künste zu wahrer Vollkommenheit reifen ließen – eine zugegeben sehr ideale Vorstellung. In Kassel hingegen war Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel ein begeisterter Anhänger des großen Stendalers. Als Fürst der Aufklärung legte er den Grundstein für eine der größten Antikensammlungen Deutschland und errichtete mit dem Fridericianum eines der ersten öffentlichen Museen in Europa. Die Winckelmann-Gesellschaft zeigt in der Neuen Galerie in Kassel das Hauptwerk Winckelmanns, die „Geschichte der Kunst des Altertums“, erschienen im Jahr 1764.